Landesliga: Eine Niederlage ist nicht immer eine Niederlage!

Wie unterschiedlich eine Niederlage im Volleyball sein kann und was man aus Niederlagen lernen kann/ sollte/müsste… Dieser Spielbericht beschreibt unsere letzten zwei Niederlagen der Herren II von Altona 93 in der Landesliga, die sicher jeder Spieler und in dem Zusammenhang auch die Mannschaft nicht so schnell vergessen werden. Der Autor dieses Berichtes erhofft sich sogar, dass es prägend für den weiteren Verlauf der Saison sein wird. #nachdemspielistvordemtraining

Am 11. Januar 2020 ging es für Altona II nach Wentorf. Ungeschlagen in der Liga, empfingen sie uns mit breiter Brust zu unserem ersten Spiel in 2020. Voller Elan ging es in den ersten Satz. Man war sich bewusst, dass Wentorf eine sehr routinierte Mannschaft ist. Wenn wir etwas bewirken wollen, so müsste jeder seine Qualität an dem Tag beweisen und darüber hinaus sich in die Dynamik der Mannschaft an dem Tag integrieren. Denn nur so schlägt man einen selbstbewussten Gegner wie Wentorf. Und die Dynamik, die war gegeben!

Man blieb fast gleich auf und kämpfte sich Punkt für Punkt durch. Weder der AFC noch Wentorf setzten sich bis zur Mitte des Satzes ab. Der Tabellenführer gegen den Aufsteiger AFC, welcher zum Zeitpunkt des Berichtes sich Fünfter von neun Mannschaften nannte. Ein Niveauunterschied war bis zur Mitte des Satzes nicht zu bemerken. Dann ließ die Qualität im Angriff des AFC’s nach. Eine Auszeit sollte es richten. Frei nach dem Motto erstes Spiel in 2020 besann man sich auf das Motto dementsprechend auch ein neues „Altona 2020“ präsentieren zu wollen und sich nicht zu sehr um den Punktestand zu kümmern, sondern nur um den nächsten Ball, den nächsten Pass, den nächsten Angriff, den nächsten Block…! Nach der Auszeit verzweifelte der Gegner förmlich daran endlich seine letzten zwei Punkte im Satz zu machen, sodass der AFC sogar kurz davor war den Satz zu drehen und selbst zu gewinnen. Trotz Satzverlust wusste der AFC, Altona 2020!, das ist das Motto des Tages. 

Der zweite Satz gehörte voll und ganz dem AFC. Nicht nur die Sechs auf dem Feld, sondern auch die Reservebank feierte jeden Punkt und gab erst Recht Gas, als man taktische Auswechslungen vornahm und sie selbst auf dem Feld standen. Nach kurzer Zeit stand es 1:1. Altona 2020! Das gefällt uns! Dritter Satz. 

Niemand gewinnt einfach so gegen den AFC. (Außer wir Deppen lassen es zu (man muss auch mal über sich selbst schimpfen können), was wir später im Bericht leider wieder aufgreifen werden). Jeder Punkt bedeutete für Wentorf Arbeit und für uns bedeutete jeder Spielzug, Ball und Punkt die reinste Erfüllung. So spielt man Volleyball!

Wir verlieren zwar den dritten als auch den vierten Satz aber verlangen unserem Gegner alles ab und hatten leider (noch(!)) nicht das glückliche Händchen für den Sieg. Aber so gut kann eine Niederlage im Volleyball sein, manchmal entscheidet das Glück und das war in dem Spiel schlussendlich bei Wentorf. 

Kommen wir zum zweiten Spiel in 2020

Eine Woche später, am 19. Januar 2020, ging es in Hamm gegen den Sportsclub 4 All. Diese Niederlage tat weh, sehr weh. Denn gegen den Zweitplazierten der Liga präsentierten wir uns ohne Elan und ohne Kampfgeist. Wir hatten „Altona 2020 (!)“ im wahrsten Sinne des Wortes vergessen. Zum einen wollte uns an dem Tag nichts gelingen und zum anderen fanden wir keine Lösung gegen einen stabilen Gegner, welcher jede Punktmöglichkeit nutzte. Wir verabschieden uns mit einem 0:3 aus Hamm und freuen uns jetzt schon riesig auf das Rückspiel, denn nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem nächsten Training, und insbesondere vor dem nächsten (Rück-)Spiel! 

Was lernen wir aus den zwei Niederlagen? Manchmal hat man vielleicht, und die Betonung liegt auf vielleicht, bereits vorher bei einer Niederlage bereits gewonnen oder eben verloren. Klingt komisch, ist aber so. Es sind sicherlich viele Faktoren, die miteinfließen wieso eine Mannschaft over- oder underperformt. Nicht selten ist es die Einstellung an dem Tag die Sportler zu unglaublichen Leistungen antreiben oder eben vielleicht blockieren. Gegen Wentorf wussten wir, egal was passiert, wir können nur gewinnen und gegen den Sportclub setzen wir uns so unter Druck, dass wir gewinnen müssen, sodass wir eher mit uns beschäftigt waren als mit dem, was wir eigentlich umsetzen wollten, nämlich jeden Ball, jeden Punkt voller Hingabe zu spielen.

Das mag sich für den Leser nun vielleicht etwas philosophisch und hochgestochen anhören aber ist die Frage nicht, wieso nicht? Wieso stellen wir uns denn sonst zweimal in der Woche in die Halle? Wieso stellen wir uns am Wochenende überhaupt in die Halle? Genau, weil wir Spaß an der Sache haben. Weil wir leuchtende Augen bekommen, wenn unsere Mitspieler angespornt dem Ball hinterherhechten, denn nichts fällt einfach so auf dem Boden. Wenn der Zuspieler, nach einem Sprint, den Ball mit einer Ruhe zu einem der Angreifer stellt, und dieser den Ball im perfekten Winkel und Speed runterknallt, dann, dann erheitert uns das Herz und in Altona pflegen wir dazu zu sagen: RATATATATA – WER WILL WAS MACHEN! 

Lasst es uns nochmal machen. Punkt für Punkt! Kommt zu unserem nächsten Heimspieltag am 01. Februar 2020! Wir freuen uns!